Drei Klassen der Kantonsschule Solothurn stellten im Rahmen einer Podiumsdiskussion ihre Fragen an die Initiantin der Trinkwasser-Initiative, Franziska Herren sowie dem Direktor des Schweizer Bauernverbandes, Martin Rufer.
Knapp zwei Wochen vor dem Wahlsonntag versammelten sich die drei Klassen der beiden Geschichtslehrpersonen und Organisatoren Sandra Despont und Andreas Knörr in der Aula der Kantonsschule Solothurn. Prominenter Besuch wurde erwartet. Im Rahmen des Fachs Geschichte und dessen Teilgebiet politische Bildung fand eine geschlossene Podiumsdiskussion mit Franziska Herren, Initiantin der Trinkwasser-Initiative, und Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbandes statt.
Im Vorfeld der stündigen Diskussion haben sich die Schülerinnen und Schüler ausführlich mit den beiden Agrar-Initiativen auseinandergesetzt, erklärt Knörr. Die Auseinandersetzung sollte in erster Linie zur Politisierung der Schülerinnen und Schüler führen. «Unser Ziel ist es, die Komplexität sowie die Zusammenhänge der Initiative klar zu machen», führt Despont den Begriff Politisierung aus. Knörr betont dabei:
«Das Fach Geschichte soll einen Rahmen zur unabhängigen politischen Findung bieten. Dabei stehen eigene begründete Meinungen aber auch die Akzeptanz von den gegenüberstehenden Meinungen zentral.»
Andreas Knörr, Geschichtslehrer an der Kantonsschule Solothurn
Schülerinnen und Schüler löcherten die beiden mit Fragen
Mit der Einladung des ehemaligen Maturanden der Schule, Martin Rufer, stellte sich die Frage, wen man auf der anderen Seite des Podiums begrüssen könne. «Mit der Wiedlisbacherin Franziska Herren hatten wir plötzlich zwei grosse Namen im Hause», schmunzelt Knörr. Nach den Entwicklungen rund um den Abstimmungskampf und der Entscheidung von Herren, nicht mehr physisch an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen, sei man umso dankbarer den Schülerinnen und Schülern eine solch einzigartige Gelegenheit, um Fragen zu stellen, bieten zu können, fügt Despont an.
Mit Fragen wurden die beiden regelrecht überschwemmt. Schülerin Grace fragte Rufer beispielsweise, was es brauche, damit die gemeinsame Zielsetzung einer nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft denn erreicht werde. Schüler Roman hingegen fragte Herren, ob das Konsumentenverhalten, welches sich in den letzten Jahren zu Biolebensmittel, Vegetarismus und Veganismus zuwende, nicht als Anreiz für eine ökologische und pestizidfreie Landwirtschaft genüge.
Beide Diskutanten waren von den Fragen beeindruckt. «Die Schülerinnen und Schüler waren unglaublich gut vorbereitet und die Fragen bedacht. Das rührte mich», fasste Herren ihre Erfahrung der Podiumsdiskussion zusammen. Auch Rufer war zufrieden und lobte die studierten und differenzierten Fragen. Anschliessend an die Podiumsdiskussion wanderten die Gäste durch die Vernissage von Plakaten, die im Zusammenhang mit den Agrar-Initiativen, erstellt wurden. Auch da entkamen die beiden den Fragen der Schülerinnen und Schüler nicht.
Dieser Artikel erschien erstmals am Samstag, 1. Juni 2021 in der Solothurner Zeitung. Klicke hier für die publizierte Version.
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