Traum von der plastikfreien Welt

Vier Jungunternehmer hinter dem Laptop. Im Vordergrund die DIEAU doppelwandige Glastrinkflasche.

Die Jungunternehmer des Start-ups DIEAU präsentieren ihr Projekt und hoffen nun auf das Urteil der Experten.

Letzten Sommer gründete das Team von DIEAU ihr Start-up. Ihr Traum und Ziel: eine Welt ohne Plastikflaschen. Mit ihrem Produkt, der bruchfreien Glasflasche aus Borosilikatglas, die zudem mit einem personalisierten Spruch oder Logo versehen werden kann, setzen sie einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Joshua Bollinger, zuständig für das Marketing von DIEAU, erklärt: «Die zweite Glaswand hält die Getränke warm oder eben kalt. Mit der Personalisierbarkeit können wir zudem eine Flasche verkaufen, die sich den Wünschen der Kunden anpasst.»

Die sieben Jungunternehmer wollen einen Beitrag für eine nachhaltige Umwelt leisten. Das Projekt erlaubt ihnen aber auch, erste Schritte in der realen Wirtschaftswelt zu machen. Denn die sie sind momentan auch noch Schüler an der Kantonsschule Solothurn. Die Idee zum Start-up entstand folglich auch im Rahmen eines Freikurses an der Mittelschule. Der Freikurs wurde anhand des Company Programms der Organisation YES (Young Enterprise Switzerland) angeboten.

Präsentation entscheidet über den Erfolg

Nach der Eröffnungsveranstaltung im Oktober startete die Sponsorensuche. Innerhalb von zwei Wochen war das Startkapital zusammen. Andri Schlunegger, Verantwortlicher Finanzen des Start-ups, ist zuversichtlich, dass sich die Investitionen lohnen werden:

«Wir wollen mit unserem Umsatz zum Jahresabschluss die Beiträge auch wieder zurückzahlen können.»

Nebst der ständigen Produkt- sowie Prozessoptimierung müssen verschiedene Aufgaben erledigt und bei der Non-Profit-Organisation YES eingereicht werden. Geschäftsführer Enrico Colaci erklärt: «Neben dem Verfassen eines Businessplans sowie eines Messekonzepts haben wir uns in den letzten vier Wochen auf unseren Pitch die vorbereitet.»

An der Pitch Competition am Samstag musste das Team seine Produkte sowie das Unternehmen dem Expertenteam möglichst überzeugend präsentieren. Diese Pitch Competition fand digital statt und trotz guter Vorbereitung stieg die Spannung am Samstagmorgen: «Wir waren sehr gut vorbereitet, doch die Frage, ob die Technik uns im Stich lassen würde, liess die Nervosität vor dem Start ansteigen», meint Noel Schader, Verantwortlicher Administration von DIEAU.

Mit der Teilnahme an der Präsentation nehmen die Jungunternehmer auch an einem Auswahlprozess teil. Schaffen sie es in die Top 75, qualifizieren sie sich für die Nationale Handelsmesse Ende März; erreichen sie sogar die Top 25, kann das Projekt am Nationalen Finale Ende Mai teilnehmen. «Dieses gilt es, zu gewinnen», sagt Colaci mit einem Schmunzeln. Kommenden Freitag wissen die Sieben, ob sie es eine Runde weiter geschafft haben.

Vier Jungunternehmer mit ihrem Produkt, einer doppelwandigen Glasflasche im Grünen.
Vier von sieben Teammitgliedern nach der Präsentation (v.l.): Joshua Bollinger, Noel Schader, Andri Schlunegger und Enrico Colaci.
Glaube ans Produkt – und stolz auf das Team

Nach dem Pitch war die Erleichterung zu spüren, nichtsdestotrotz kommt ein Ausruhen nicht in Frage. Bollinger veranschaulicht, wie das Unternehmen längerfristig Erfolge feiern will: «Nebst dem Verkauf der personalisierten Trinkflaschen an Einzelpersonen gestalten wir Designs, die speziell auf Ereignisse wie Weihnachten oder Valentinstag abgestimmt sind. Zudem sehen wir vor allem Potenzial und eine Marktlücke in der Gestaltung von Werbe- und Mitarbeitergeschenke für Kleinmittelunternehmen.»

Schader fügt an: «Grundsätzlich ist das ganze Projekt aber schon ein riesiger Erfolg für uns alle auf persönlicher Ebene. Denn das wirtschaftliche Wissen und die Zusammenarbeit im Team kann uns niemand mehr nehmen.» Ein Nicken geht durch die Runde und für einen kurzen Moment sind die Unternehmer ruhig. Aber nicht lange denn nur ein paar Minuten später wird der Laptop wieder aufgeklappt und verlagert sich die Konzentration auf das nächste Meeting.


Dieser Artikel erschien erstmals am Mittwoch, 10. März 2021 in der Solothurner Zeitung. Klicke hier für die publizierte Version.

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